Wir laden herzlich ein zur Feier der Heiligen Woche, in der wir Schritt für Schritt, Tag für Tag und Nacht für Nacht, dem nachspüren, was sich vor 2000 Jahren in Jerusalem ereignet hat.
Alle Gottesdienste auf einen Blick finden Sie weiter unten.
Am Palmsonntag (12./13. April) beginnen wir den Weg durch diese Tage mit der Feier des Einzugs Jesu in seine Stadt Jerusalem. Anders als es die Tradition vorsieht, lesen wir an diesem Tag nicht auch die Passionsgeschichte, sondern lassen uns ganz ein auf den Jubel der Menschen damals, als sie Jesus in ihrer Mitte willkommen geheißen haben. Nach der feierlichen Prozession hören wir von den Ereignissen, die sich unmittelbar nach dem Einzug Jesu im Tempel ereignet haben. Der Jubel schlägt um. Wir beginnen unsere Gottesdienste jeweils draußen. In Haste starten wir nicht wie in den vergangenen Jahren im Innenhof des Johannes-Prassek-Hauses, sondern in der Straße »Hof Marten« in der Nähe des Kita-Eingangs. In Heilig Geist feiern wir nach der Prozession einen eigenen Gottesdienst für Kinder im Pfarrheim.
Am Karmontag, Kardienstag und Karmittwoch hören wir in den Evangelien von der namenlosen Frau, die Jesus die Füße salbt, von Petrus und Judas, die in all ihrer Zerrissenheit zum Spiegelbild werden können für alle Menschen, die nicht so recht wissen, wohin der eigene Weg führt.
Am Karmontag (14. April) werden nachmittags um 15 Uhr im Dom die Heiligen Öle geweiht, mit denen im Laufe des kommenden Jahres die Taufbewerber (Katechu-menenöl), Täuflinge, Firmlinge und Priester (Chrisamöl) sowie Kranke und Sterbende (Krankenöl) in den Gemeinden gesalbt werden. Eine ganz eigene Liturgie unter Leitung des Bischofs – sicher eine Erfahrung wert.
Am Kardienstag (15. April) sind alle Frauen herzlich eingeladen, den Kreuzweg nach Rulle in die Dämmerung hinein zu gehen. Beginn ist um 19:30 Uhr an der 1. Station des Kreuzwegs am Haster Berg.
Am Karmittwoch (16. April) sind besonders alle Senioren um 15:30 Uhr zu einem Nachmittag ins Johannes-Prassek-Haus eingeladen, der unter der Überschrift steht: »Drei Tage – Drei Nächte – Eine Feier«. Pfarrer Alexander Bergel gibt eine kleine Einführung zu den Österlichen Tagen. Wer immer schon mal wissen wollte, warum die Glocken am Gründonnerstag nach Rom fliegen, der Priester am Karfreitag auf dem Boden liegt oder die Osternacht eigentlich eine Reise durch drei Jahrtausende ist, dem sei dieser Nachmittag sehr empfohlen. Wir bitten um Anmeldung im Pfarrbüro.
Mit dem Gründonnerstag beginnt dann die sogenannte Österliche Drei-Tage-Feier vom Leiden und Sterben, von der Grabesruhe und von der Auferstehung des Herrn. Ein großer Gottesdienst ist es eigentlich, der sich über drei Tage und drei Nächte erstreckt. Diese Feiern finden alle in St. Franziskus statt.
Am Gründonnerstag (17. April) hören wir in der Liturgie vom Letzten Abendmahl, die um 20 Uhr beginnt, das Evangelium von der Fußwaschung und erleben diese auch real, wenn Gemeindemitgliedern, die in der Kirche verteilt sitzen, die Füße gewaschen werden. Wir teilen Brot und Wein miteinander, Jesu Vermächtnis an uns, und gehen mit ihm an den Ölberg: »Bleibt hier und wacht mit mir!« Alle sind eingeladen, diese Zeit in der dunklen und stillen Kirche zu erleben und auszuhalten.
Familien mit Kindern sind bereits am Nachmittag um 16 Uhr zu einer Feier in die Christus-König-Kirche eingeladen, mit der auch der Kinderbibeltag beendet wird.
Am Karfreitag (18. April) feiern wir in der Frühe um 9 Uhr eine sogenannte Trauer-mette. Wir hören die Klagelieder des Jeremia – uralt, aber auf eigentümliche Weise hochaktuell. Schritt für Schritt, Lied für Lied werden Kerzen gelöscht, bis am Ende nur noch eine Kerze übrigbleibt. Diese erlischt am Beginn der nachmittäglichen Feier vom Leiden und Sterben Jesu.
Wer lieber draußen unterwegs ist, hat die Möglichkeit, zusammen mit der Kolpings-familie den Kreuzweg nach Rulle zu gehen. Beginn ist um 9:30 Uhr an der 1. Station des Kreuzwegs am Haster Berg. Familien mit Kindern sind eingeladen zu einer Kreuzfeier um 11 Uhr in der Heilig-Geist-Kirche.
In der großen Liturgie vom Leiden und Sterben Jesu, die um 15 Uhr, also zur überlieferten Todesstunde Jesu beginnt, ist alles anders als sonst. Dass diese Liturgie keinen Anfang kennt, wird auch dadurch deutlich, dass es einen stillen Einzug der liturgischen Dienste gibt, die sich dann minutenlang auf den kalten Boden legen: sprachloses Verstummen angesichts dessen, was sich damals auf Golgotha ereignet hat.
Wir hören Worte aus dem Alten und dem Neuen Testament und die Passions-geschichte nach Johannes. Das Kreuz mit dem Bild des Gekreuzigten wird herein-getragen. Alles sind eingeladen, nach vorne zu treten und Jesus in dieser Stunde nahe zu sein. Bei der sogenannten Kreuzverehrung geht es also nicht darum, ein Folterwerkzeug anzubeten, sondern dem in die Augen zu schauen, dessen Leiden-schaft es war – im Leben wie im Tod –, den Menschen ganz nahe zu sein.
Mit den Fürbitten, die wir seit einiger Zeit nicht mehr in der Form der uralten und daher sehr ehrwürdigen, allerdings vielen immer fremder werdenden sogenannten »Großen Fürbitten« mit ihrem Aufruf »Beuget die Knie – Erhebet euch« vollziehen, sondern mit Worten des Dichtertheologen Huub Oosterhuis, bringen wir all das vor Gott, was Menschen bewegt. In der Erwartung dessen, was nun kommt, gehen wir an diesem Nachmittag wieder auseinander.
Am Karsamstag (19. April) halten wir den Tod aus. Wir denken an die Grabesruhe Jesu. Gleichzeitig betrachten wir unsere eigenen Gräber, die eigene Hoffnungs-losigkeit, unsere Angst und Trauer – und damit jene Leere, die sich meist erst nach einem schrecklichen Ereignis einstellt und die es oft einfach auszuhalten gilt. Am Karsamstag hat all dies seinen Platz. Erleben Sie die Trauermette am Karsamstag-morgen um 9 Uhr. Nicht leicht. Aber ein wichtiges Bindeglied zwischen der Trauer des Karfreitags und dem Jubel der Osternacht.
In der Osternacht (19. April) schließlich versammeln wir uns um 22 Uhr am lodernden Osterfeuer draußen vor der Kirche, um dann, im Schein dieses Lichtes in der Kirche sitzend, die alten Geschichten des Lebens und der Befreiung zu hören.
Die Schöpfung, die Arche Noah, das Volk Israel auf der Flucht vor den Sklavenhaltern, Prophetenworte wie Edelsteine und die gesungene Botschaft der Auferstehung Jesu wollen uns vor Augen führen, wie sehr alles zusammenhängt: Dunkel und Licht, Angst und Hoffnung, Verzweiflung und Mut, Abhängigkeit und Freiheit, Tod und Leben. Es ist eine Nacht des Wartens und Hoffens und eine Nacht der Erfahrung: Ich bin gemeint!
Nach dieser festlichen Liturgie sind Sie herzlich eingeladen, noch ein wenig zusammenzubleiben, um mit Ostereiern, Brot und Wein die Osterfreude zu teilen.
Am Ostersonntag (20. April) feiern wir um 9:30 Uhr einen Festgottesdienst in Christus König und um 11 Uhr eine festliche Messe in Heilig Geist, die besonders für Familien gestaltet ist. Abends laden wir dann ein zu einem Ökumenischen Abendlob um 19 Uhr in Heilig Geist.
Der Anlass dazu klingt etwas verrückt, aber so ist es wirklich: Die Kirchen des Ostens und des Westens haben unterschiedliche Kalender. Das führt dazu, dass die meisten orthodoxen Kirchen Ostern fast immer einige Wochen nach uns feiern. In diesem Jahr ist das anders. Und daher laden wir zusammen mit den lutherischen Gemeinden, der reformierten und der rum-orthodoxen Gemeinde zu einem kleinen, aber feinen Ostergottesdienst ein, in den jede Tradition etwas Besonderes einbringen wird.
Mit diesem Gottesdienst endet dann die große Österliche Drei-Tage-Feier, das sogenannte »Triduum«.
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Alle Gottesdienste auf einen Blick
Palmsonntag, 12./13. April
17:00 Uhr | St. Franziskus | Feier des Einzugs Jesu in Jerusalem
09:30 Uhr | Christus König | Feier des Einzugs Jesu in Jerusalem
11:00 Uhr | Heilig Geist | Feier des Einzugs Jesu mit Parallelgottesdienst für Kinder
19:00 Uhr | Heilig Geist | Abendlob
Gründonnerstag, 17. April
16:00 Uhr | | Christus König | Wort-Gottes-Feier für Familien
20:00 Uhr | St. Franziskus | Feier vom Letzten Abendmahl, anschl. Ölbergwache
Karfreitag, 18. April
09:00 Uhr | St. Franziskus | Trauermette
09:30 Uhr | Haster Berg | Kreuzweg nach Rulle. Beginn an der 1. Station am Ruller Weg
11:00 Uhr | Heilig Geist | Kreuzfeier für Familien
15:00 Uhr | St. Franziskus | Feier vom Leiden und Sterben Jesu
Karsamstag, 19. April
09:00 Uhr | St. Franziskus | Trauermette
Osternacht, 19. April
22:00 Uhr | St. Franziskus | Feier der Osternacht, anschl. Agape
Ostersonntag, 20. April
09:30 Uhr | Christus König | Festmesse
11:00 Uhr | Heilig Geist | Festmesse (besonders für Familien)
19:00 Uhr | Heilig Geist | Ökumenisches Abendlob
Ostermontag, 21. April
09:30 Uhr | Christus König | Hl. Messe
11:00 Uhr | Heilig Geist | Hl. Messe
17:00 Uhr | Garten des Johannes-Prassek-Hauses | Osterfeuer