Gebet, Musik & Poesie – Archiv
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»Ich möchte mich mit dem Wasser erfrischen, das der Heilige Geist gibt. Ich möchte ausruhen in deinen Verheißungen, und ich sehne mich danach, bei dir satt zu werden.«
Die kubanische Sängerin Narjara Portal drückt in ihrem neuen Lied die Sehnsucht nach einer neuen Erfrischung durch den Heiligen Geist aus. Hier können Sie es sehen und hören. Weitere Infos finden Sie hier.
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Poetische Gedanken von Hildegard König in der Zeit vor dem Pfingstfest
finden Sie hier.
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»Weib, was weinest du?« Einer der berührendsten Gesänge zum Osterfest.
Es gäbe sicher nach wie vor so manches, was nicht nur Frauen in dieser Kirche zu beweinen hätten. Aber es gab und es gibt sie dennoch immer noch: die Verkünderinnen dieser einen unglaublichen Botschaft. Sollte deren Kraft, die schon einmal nicht nur Felsen vor Grabhöhlen in Bewegung brachte, nicht auch heute Steine wegzuräumen in der Lage sein?
Den Gesang aus den Osterdialogen von Heinrich Schütz können Sie hier hören.
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Ich konnte keinen Schlaf mehr finden.
Wenn ich wenigstens zum Grab gehen könnte.
Aber die Wachsoldaten.
Oder nach Golgotha, der Blutspur nach.
Oder zu Josef oder zu Nikodemus.
Irgendwohin.
Was tun mit dem ganzen langen Schabbat?
Ich saß so da und dachte nichts als: Er ist fort. Er ist tot.
Fort und tot.
So jung noch. Und schön.
Und jetzt beginnt dann die Verwesung.
Wenn ich doch mein letztes Fläschchen von dem Königsöl
über ihn hätte ausgießen können,
über sein Gesicht,
das so blutig war,
das eine Auge verletzt und verklebt,
nie mehr werde ich dieses Gesicht sehen.
So versunken in meine Trauerqual war ich,
dass es mir kein Trost war zu denken:
Er hat gesagt, drei Tage,
dann das Wiedersehen.
Nein, nein, das hatte er nicht wörtlich gemeint.
Drei Tage, wie lang war das für ihn?
Zähl nicht nach Tagen, Mirjam,
zähl wie ich in Äonen.
Und das Wiedersehen:
wo denn, wie denn?
Nein, das war alles kein Balken, an dem ich mich halten konnte.
Nach und nach wachten alle auf.
Veronika brachte uns das vorbereitete Schabbatmahl.
Man aß aus Höflichkeit ein paar Bissen.
Schimon schlief und war nicht zu wecken.
Jeschuas Mutter sagte: Jochanan,
bete alle Psalmen, die du im Gedächtnis hast.
So begann er von Anfang:
Selig der Mann, der nicht im Rat der Gottlosen wandelt…
Wenn er nicht mehr weiterwusste,
sprang einer von uns ein.
So beteten und beteten wir,
und der Tag nahm kein Ende,
und das Gebet war kein Trost.
Ein Tag aus Blei.
Wieso sprach niemand unter uns
von Wiedersehen und Wiederkommen?
Niemand von Zukunft?
Nicht vom morgigen Tag;
nicht davon, was nun weiter aus uns würde?
Die Zeit war mit dem Messer durchgeschnitten.
Konnte überhaupt noch Zeit sein?
Hat ER nicht alles mit sich genommen,
was uns zu gehören schien?
Auch das Licht war fort, es war gewittrig und dunkel.
Dieser Tag war schlimmer als der vorhergehende.
Da war Aufregung gewesen,
da geschah etwas,
Schlimmes und Entsetzliches,
aber es bewegte sich etwas.
Jetzt aber: wir saßen wie Schatten in der Unterwelt,
und als es draußen vollends dunkel wurde,
schliefen wir wieder ein.
Was sonst konnten wir tun?
Später dachte ich im Zurückerinnern:
so lebt man im Schattenreich,
wo die Sonne nie scheint.
Noch später dachte ich:
so lebt man ohne ihn.
Luise Rinser
Mirjam
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Wie konnte das gescheh’n?
Ich kann es nicht versteh’n!
Warum bist du jetzt fort?
Ich kann dich in mir hören,
es ist als wärest du noch hier.
Ich bin bei dir,
doch du bist nicht da.
Wo bist du hingegangen?
Und kommst du jemals wieder?
Wohin bist du gegangen?
Martin Holtgrewe
16. April
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Ein Sehnsuchtslied – hier können Sie es hören.
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15 Chöre (überwiegend aus der Region Osnabrück, die 2023 das 375. Jubiläum des Westfälischen Friedens feiert) setzen ein musikalisches Zeichen für den Frieden und singen gemeinsam Imagine von John Lennon.
In Zeiten, die leider weltweit von Krieg, Menschenrechtsverletzungen, Hass und Gewalt geprägt sind, eine immer wieder wichtige Botschaft und gerade für die anstehende Adventszeit eine Anregung, auch im Kleinen und bei uns selbst Frieden zu stiften.
Das Lied können Sie hier hören.
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Ich denk‘, ich schreib‘ euch besser schon beizeiten
Und sag‘ euch heute schon endgültig ab
Ihr braucht nicht lange Listen auszubreiten
Um zu sehen, dass ich auch zwei Söhne hab‘!
Ich lieb‘ die beiden, das will ich euch sagen
Mehr als mein Leben, als mein Augenlicht
Und die, die werden keine Waffen tragen!
Nein, meine Söhne geb‘ ich nicht
Nein, meine Söhne geb‘ ich nicht!
Ich habe sie die Achtung vor dem Leben
Vor jeder Kreatur als höchsten Wert
Ich habe sie Erbarmen und Vergeben
Und wo immer es ging, lieben gelehrt!
Nun werdet ihr sie nicht mit Hass verderben
Keine Ziele und keine Ehre, keine Pflicht
Sind’s wert, dafür zu töten und zu sterben
Nein, meine Söhne geb‘ ich nicht
Nein, meine Söhne geb‘ ich nicht!
Ganz sicher nicht für euch hat ihre Mutter
Sie unter Schmerzen auf die Welt gebracht
Nicht für euch und nicht als Kanonenfutter
Nicht für euch hab‘ ich manche Fiebernacht
Verzweifelt an dem kleinen Bett gestanden
Und kühlt‘ ein kleines glühendes Gesicht
Bis wir in der Erschöpfung Ruhe fanden
Nein, meine Söhne geb‘ ich nicht
Nein, meine Söhne geb‘ ich nicht!
Sie werden nicht in Reih‘ und Glied marschieren
Nicht durchhalten, nicht kämpfen bis zuletzt
Auf einem gottverlass’nen Feld erfrieren
Während ihr euch in weiche Kissen setzt!
Die Kinder schützen vor allen Gefahren
Ist doch meine verdammte Vaterpflicht
Und das heißt auch, sie vor euch zu bewahren!
Nein, meine Söhne geb‘ ich nicht
Nein, meine Söhne geb‘ ich nicht!
Nein, meine Söhne geb‘ ich nicht!
Ich werde sie den Ungehorsam lehren
Den Widerstand und die Unbeugsamkeit
Gegen jeden Befehl aufzubegehren
Und nicht zu buckeln vor der Obrigkeit!
Ich werd‘ sie lehr’n, den eig’nen Weg zu gehen
Vor keinem Popanz, keinem Weltgericht
Vor keinem als sich selber g’radzustehen!
Nein, meine Söhne geb‘ ich nicht
Nein, meine Söhne geb‘ ich nicht!
Und eher werde ich mit ihnen fliehen
Als dass ihr sie zu euren Knechten macht
Eher mit ihnen in die Fremde ziehen
In Armut und wie Diebe in der Nacht!
Wir haben nur dies eine kurze Leben
Ich schwör’s und sag’s euch g’rade ins Gesicht:
Sie werden es für euren Wahn nicht geben!
Nein, meine Söhne geb‘ ich nicht
Nein, meine Söhne geb‘ ich nicht!
Nein, meine Söhne geb‘ ich nicht
Nein, meine Söhne geb‘ ich nicht!
Reinhard Mey
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Zum Video von Reinhard Mey and friends kommen Sie hier
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Ein Klassiker zu Epiphanie.
Hier können Sie ihn hören.
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Ein kleines musikalisches Juwel – entstanden in unserer Gemeinde.
Hier können Sie es hören.
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Erwartung bewegt …
Maria durch ein Dornwald ging,
Kyrie eleison.
Maria durch ein Dornwald ging,
der hat in sieben Jahrn kein Laub getragen.
Jesus und Maria.
Was trug Maria unter ihrem Herzen?
Kyrie eleison.
Ein kleines Kindlein ohne Schmerzen,
das trug Maria unter ihrem Herzen.
Jesus und Maria.
Da haben die Dornen Rosen getragen,
Kyrie eleison.
Als das Kindlein durch den Wald getragen,
da haben die Dornen Rosen getragen.
Jesus und Maria.
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Lied im Gotteslob Nr. 224
Text: August von Haxthausene
Das gesungene Lied finden Sie hier.
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Gott,
wie zerbrechlich unsere Sicherheiten sind,
wie gefährdet unsere Ordnungen,
das erleben wir in diesen Tagen.
Wer sieht uns mit unserer Hilflosigkeit und Angst?
Wütend und fassungslos erleben wir,
wie Machthaber die Freiheit und das Leben vieler Menschen gefährden.
Wie am Rand Europas ein Krieg beginnt.
Was geschieht als Nächstes?
Welchen Informationen können wir trauen?
Was könnten wir tun, das helfen oder etwas bewegen würde?
Sieh du die Not.
Sieh unsere Angst.
Wie so viele suchen wir Zuflucht bei dir und Schutz,
innere Ruhe und einen Grund für unsere Hoffnung.
Wir bringen dir unsere Sorgen.
Wir bitten dich für die, die um ihr Leben fürchten,
und für die, die sich beharrlich für friedliche Lösungen einsetzen.
Höre uns, Gott …
EKD
24. Februar
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Ich bin, was ich bin
Ein LGBTIQ+ Psalm (aber nicht nur)
Ich danke Dir, Ewiger, dass ich so bin, wie ich bin,
und nicht so, wie manche mich gerne hätten.
Von Beginn aller Zeit hast Du mich gedacht und gewollt,
eine Facette bin ich Deiner bunten, lebendigen Schöpfung.
Als Dein Ebenbild hast Du den Menschen geschaffen,
Du, der du das Leben selbst bist in all seiner Fülle.
In dir pulsiert die Liebe in all ihren Formen,
ein ewiger Quell, der niemals versiegt.
Du willst seit Urzeit, dass es gibt, was es gibt,
die Schranken und Grenzen hast Du nicht gemacht.
Das Wort Ebenbild legten die Saftlosen in kalt-eiserne Ketten,
die Flügel der Liebe wollten sie kürzen durch ihre Gesetze.
Doch sie erhebt sich immer wieder, lässt sich nicht zähmen,
unablässig verteilt sie sich in die Herzen der Menschen.
Ihre Funken sprühen, wenn zwei Münder sich finden,
zwei Seelen den Gleichtakt erkennen, das ergänzende Du.
Wenn eine Frau einen Mann liebt und ein Mann eine Frau,
wenn ein Mann einen Mann liebt und eine Frau eine Frau,
tanzt die Liebe Pirouetten mit kraftvoller Leidenschaft,
wenn ein Mensch einen Menschen liebt, so wie er ist.
Wenn ein Mensch Körper und Seele in sich versöhnt,
wenn ein Mann sich als Frau fühlt und eine Frau sich als Mann,
fährt die Liebe tollkühn in den Mut sich offen zu zeigen,
wenn ein Mensch sich sucht und sich endlich dann findet.
Sie alle preisen Dich Ewiger durch ihr farbiges Leben,
Du würdigst die Vielfalt durch Deinen stärkenden Segen.
Doch immer noch leiden Menschen nur weil sie lieben,
man sperrt sie in Kerker, quält sie, will ihren Tod.
Leg ihren Jägern und Richtern ihr übles Handwerk,
vor Scham vergehen sollen sie, verstummen für immer.
Meine Hoffnung setze ich auf Dich Ewiger, Fülle des Lebens,
nicht nur träumen will ich, was ich sehnlichst erwarte:
die Engherzigen werden nicht siegen mit ihrer Verachtung,
ihr Gift verliert seine Kraft, ihr Spott verwundet nicht mehr.
Begeistert erstrahlen sollen alle mit glänzenden Augen,
die Hand in Hand sich gefunden auf ihrem eigenen Weg.
Ihre zärtliche Liebe preist Dich, übersteigt alle Normen,
divers sind Deine Ebenbilder, keins gleicht dem anderen.
Unverwechselbar hast Du, das Leben, alle geschaffen,
ein kostbares Original bin ich mit meinen Ecken und Kanten.
Ich danke Dir Ewiger, dass ich so bin, wie ich bin,
und immer mehr werde, der ich sein darf vor Dir.
Stephan Wahle
6. Februar
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Ein Sehnsuchtslied
O Herr, wenn du kommst, wird die Welt wieder neu,
denn heute schon baust du dein Reich unter uns,
und darum erheben wir froh unser Haupt.
O Herr, wir warten auf dich. O Herr, wir warten auf dich.
O Herr, wenn du kommst, wird es Nacht um uns sein,
drum brennt unser Licht, Herr, und wir bleiben wach.
Und wenn du dann heim kommst, so sind wir bereit.
O Herr, wir warten auf dich. O Herr, wir warten auf dich.
O Herr, wenn du kommst, jauchzt die Schöpfung dir zu,
denn deine Erlösung wird alles befreien.
Das Leid wird von all deiner Klarheit durchstrahlt.
O Herr, wir warten auf dich. O Herr, wir warten auf dich.
O Herr, wenn du kommst, hält uns nichts mehr zurück,
wir laufen voll Freude den Weg auf dich zu.
Dein Fest ohne Ende steht für uns bereit.
O Herr, wir warten auf dich. O Herr, wir warten auf dich.
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Lied im Gotteslob Nr. 233
Text: Helga Poppe
Das gesungene Lied finden Sie hier.
Einige Predigtgedanken zu diesem adventlichen Lied können Sie hier lesen.
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Hier hören Sie einen Gesang des Osnabrücker Jugendchors zum Ostersonntag.
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Hier hören Sie einen Gesang des Osnabrücker Jugendchors zum Karsamstag.
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Hier hören Sie einen Gesang des Osnabrücker Jugendchors zur Nacht auf den Karfreitag.
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Hier hören Sie einen Gesang des Osnabrücker Jugendchors zum Palmsonntag.
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O Gott,
komm mir zu
Hilfe.
Mit dieser Bitte beginnt die Liturgie der Tagzeiten, das Gebet der Psalmen und der biblischen Lieder, Tag für Tag. Eine kraftvolle, bildreiche Poesie erwartet einen da. Am Morgen. Am Mittag. Am Abend. Zur Nacht. Und auch noch zwischendrin. Die Bitte um Gottes Hilfe, seinen Beistand, sein Weggeleit – sie durchdringt alles.
Manchmal reicht es vielleicht, nur diese Bitte im Herzen zu haben. Dann, wenn die Worte fehlen. Oder man zu müde ist, um überhaupt noch irgendwas zu sagen, zu denken, zu fühlen. Sie finden hier einen kleinen Gebetszettel. Vier Seiten. Für zuhause. Für zwischendurch. Für Sie.
O Gott – Teil 1
O Gott – Teil 2
O Gott – Teil 3
O Gott – Teil 4
Als pdf-Datei zum Ausrucken
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Es wär so schön
mein Gott
wenn wir doch wüssten
wohin die Reise geht
Es wär so schön
mein Gott
wenn meine Sorgen sich
in Wohlbefinden wandeln würden
Es wär so schön
mein Gott
wenn Klarheit herrschte
statt des dichten Nebels überall
Es wär so schön
mein Gott
wenn meine Schwermut
du zum Teufel jagen könntest
Schön wär’s
Doch was geschieht?
Vielleicht das eine:
dass du
in aller Schwermut
im dichten Nebel
bei allem Sorgen
Teil der Reise bist
Alexander Bergel
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herr
rühme mich
denn ich habe viel ausgehalten
ohne ein zeichen von dir
vielleicht bist du nur das echo von meinem schrei
doch dann hilf mir
aus meiner klage ein lied zu machen
an dem sich kommende fremde erwärmen können
SAID
Psalmen
München 2007
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Geh deinen Weg ruhig –
mitten in Lärm und Hast,
und wisse, welchen Frieden
die Stille schenken mag.
Steh mit allen auf gutem Fuße,
wenn es geht,
aber gib dich selbst
nicht auf dabei.
Sage deine Wahrheit immer ruhig und klar
und höre die anderen auch an,
selbst die Unwissenden, Dummen –
sie haben auch ihre Geschichte.
Laute und zänkische Menschen
meide.
Sie sind eine Plage
für Dein Gemüt.
Wenn du dich selbst mit anderen vergleichen willst,
wisse, dass Eitelkeit und Bitterkeit Dich erwarten.
Denn es wird immer größere
und geringere Menschen geben als dich.
Erfreue dich an deinen Erfolgen und Plänen.
Strebe wohl danach weiterzukommen, doch bleibe bescheiden.
Das ist ein guter Besitz
im wechselnden Glück des Lebens.
Übe dich in Vorsicht bei deinen Geschäften.
Die Welt ist voller Tricks und Betrug.
Aber werde nicht blind für das,
was dir an Tugend begegnet.
Sei du selbst – vor allem:
heuchle keine Zuneigung, wo du sie nicht spürst.
Doch denke nicht verächtlich von der Liebe,
wo sie dich wieder regt.
Sie erfährt soviel Entzauberung,
erträgt so viel Dürre
und wächst doch voller Ausdauer,
immer neu, wie das Gras.
Nimm den Ratschluss deiner Jahre
mit Freundlichkeit an.
Und gib deine Jugend mit Anmut zurück,
wenn sie endet.
Pflege die Kräfte deines Gemüts,
damit es dich schützen kann, wenn Unglück dich trifft,
aber überfordere dich nicht durch Wunschträume.
Viele Ängste entstehen durch Enttäuschung und Verlorenheit.
Erwarte eine heilsame Selbstbeherrschung von dir.
Im übrigen aber
sei freundlich und sanft
zu dir selbst.
Du bist
ein Kind der Schöpfung,
nicht weniger
wie die Bäume und Sterne es sind.
Du hast ein Recht hier zu sein.
Und ob du es merkst oder nicht –
ohne Zweifel entfaltet sich die Schöpfung so,
wie sie es soll.
Lebe in Frieden mit Gott, wie du ihn jetzt für dich begreifst.
Und was auch immer deine Mühen und Träume
sind in der lärmenden Verwirrung des Lebens –
halte Frieden mit deiner eigenen Seele.
Mit all ihrem Trug, ihrer Plagerei
und ihren zerronnenen Träumen –
die Welt ist immer noch
schön!
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Max Ehrmann (1927),
einer Legende zufolge Irischer Segen
aus dem Jahr 1692
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„Über uns steht ein guter Stern“ – so heißt es in einem Lied von Gregor Linßen. „Über uns steht ein guter Stern“ – daran zu glauben dürfte in diesen Tagen dem ein oder der anderen nicht ganz leicht fallen. „Wo soll denn dieser gute Stern sein? Ich kann ihn beim besten Willen nirgendwo entdecken“ mag nur eine Reaktion sein, die Ihnen vielleicht beim Lesen dieses Satzes in den Sinn gekommen ist.
Ich muss gestehen: mir ist dieser Gedanken aktuell nur allzu vertraut und ich verstehe jede und jeden, die sich gerade schwer tun, über ihrem Leben einen guten Stern zu entdecken. Es kann einem wirklich anders werden, wenn man sich in der Welt dieser Tage umschaut. Aber umso mehr versuche ich zurzeit auf die vielen kleinen und großen Sternmomente zu achten, die in meinem Alltag immer wieder aufblitzen.
So freue ich mich jeden Morgen darauf, ein neues Türchen unseres digitalen Adventskalenders zu öffnen – und mich von den vielen verschiedenen tollen Impulsen überraschen zu lassen. Oder ich darf einen kleinen Einblick in die Lieder- und Fotoaufnahmen für das diesjährige Krippenspiel werfen und habe Gänsehaut, mit wie viel Herz, Energie und Begeisterung da etwas Großartiges auf die Beine gestellt wird. Und gerade gestern wurde ich von zwei verschiedenen Nikolauspäckchen überrascht, die im Laufe des Tages bei mir zu Hause eintrudelten. Von lieben Menschen gepackt – einfach, weil sie mir und meinem Mann eine kleine Freude bereiten wollten.
All das sind für mich Sternmomente, die mich immer wieder daran erinnern: „Kommt und seht, über uns steht ein guter Stern! Kommt und seht, Gott ist hier!“ Das Lied, aus dem diese Zeilen stammen, habe ich in dieser Woche wieder für mich entdeckt. Ich kenne es schon seit vielen Jahren und habe es bereits auf sehr vielen Adventskonzerten gesungen. Schön fand ich es immer – und adventlich hoffnungsvoll auch.
Aber als ich es mir jetzt wieder anhörte, hat es mich noch einmal ganz besonders berührt. Wenn es da zum Beispiel heißt: „Mit Hoffen und Bangen sind wir gegangen, um zu seh’n wohin die Könige zieh’n. In Zweifel und Ängsten waren wir gefangen, bis der Ruf kam: Geht! Vertraut auf IHN! Und ein Stern erstrahlte in der Finsternis, uns zu leiten bis hinter den Horizont. Kommt und seht! Über uns steht ein guter Stern! Kommt und seht: Gott ist hier!“ Für mich kam dieses Lied in dieser Woche gerade passend, weil es mich bei all den Sorgen und Unsicherheiten dieser Tage sehr eindrücklich an den Kern unserer christlichen Botschaft erinnert hat.
Vielleicht ist dieses Lied ja auch etwas für Sie? Hier finden Sie die deutsche Version, und hier die englische. Viel Freude wünsche ich Ihnen dabei – und den ein oder anderen eigenen Sternmoment!
Anne Burgard
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Seit dem 7. Jahrhundert werden in den letzten sieben Tagen vor Heiligabend, also vom 17. bis 23. Dezember, die O-Antiphonen gesungen. Seit jeher haben diese Rufe, die immer mit einem staunenden »O« beginnen und von daher ihren Namen haben, die Herzen der Menschen berührt, die sich in diese wunderbaren Worte und Melodien vertieft haben.
Hier finden Sie Hintergründe zu den O-Antiphonen und sie selbst – gebetet und gesungen.
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Ostern mitten im Sommer:
Mariä Aufnahme in den Himmel
Ein Grund zum Feiern!
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Mit dir, Maria, singen wir
von Gottes Heil in unsrer Zeit.
Uns trägt die Hoffnung, die du trugst,
es kommt der Tag, der uns befreit.
Hell strahlt dein Lied durch jede Nacht:
»Ich preise Gott, Magnificat.
Himmel und Erd hat er gemacht,
mein Gott, der mich erhoben hat.«
Du weißt um Tränen, Kreuz und Leid,
du weißt, was Menschen beugt und biegt.
Doch du besingst den, der befreit,
weißt, dass das Leben letztlich siegt.
Dein Jubel steckt auch heute an,
österlich klingt er, Ton um Ton:
Großes hat Gott an dir getan.
Großes wirkt unter uns dein Sohn.
Hell strahlt dein Licht durch jede Nacht,
pflanzt fort die Lebensmelodie:
Es kommt, der satt und fröhlich macht,
der deinem Lied den Glanz verlieh.
Mit dir, Maria, singen wir
von Gottes Heil in unsrer Zeit.
Uns trägt die Hoffnung, die du trugst,
es kommt der Tag, der uns befreit.
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Lied im Gotteslob Nr. 905
Text: Eugen Eckert
Das gesungene Lied finden Sie hier.
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Der Herr ist mein Hirte – von John Rutter vertont. Hier können sie es hören.
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Rat
Verabschiede die Nacht
mit dem Sonnenhymnus
auch bei Nebel
hol dir die ersten
Informationen aus den
Liedern Davids
dann höre die
Nachrichten und lies
die Zeitung
beachte die Reihenfolge
wenn du die Kraft
behalten willst
die Verhältnisse zu ändern
Wilhem Bruners
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Das Lied »Lobe den Herren« können Sie – leicht aktualisiert – hier hören – und sehen.
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Am 2. Ostersonntag begegnet uns Jahr für Jahr der zweifelnde Thomas. Durch allen Zweifel hindurch ist er doch der sehnsuchtsvoll Glaubende. Oder wird es immer mehr. Thomas begegnet dem Auferstandenen, der ihm seine Wunden hinhält. »Sei nicht ungläubig, sondern gläubig«, ruft ihm Jesus zu. Und die Antwort? »Mein Herr und mein Gott!«
Von diesem Ringen, von dieser Sehnsucht und ihrer Erfüllung ist der Gesang »Adoro te devote – Gottheit tief verborgen« von Thomas von Aquin durchdrungen:
Kann ich nicht wie Thomas schaun die Wunden rot,
bet ich dennoch gläubig: Du mein Herr und Gott!
Tief und tiefer werde dieser Glaube mein,
fester lass die Hoffnung, treu die Liebe sein.
Sie finden diesen Gesang im Gotteslob unter der Nummer 497.
Hören können Sie ihn hier (Strophe 4, 2:42).
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Ostern fällt dieses Jahr in eine ungewohnte Zeit. Eine Zeit voller Fragen, Unsicherheiten und Ängsten. Eine Zeit voller Stille. Micha Kunze macht sich Gedanken.
Hier können Sie sie hören.
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Ein alter Psalm, an den ich gestern erinnert wurde.
Ich hatte von einer Kollegin ein Lied zugeschickt bekommen.
Von Wilhelmine.
»Solange du dich bewegst« heißt das.
Und irgendwie erinnerte mich
dieses fröhliche kleine Lied
an die alten Worte aus Psalm 139:
»Von hinten und von vorn
hast du mich umschlossen,
hast auf mich deine Hand gelegt.
Zu wunderbar ist für mich dieses Wissen,
zu hoch, ich kann es nicht begreifen.«
Allerdings singt Wilhelmine
in umgekehrter Perspektive.
Und in moderner Sprache:
»Ich mach die Arme für dich auf.
Du ist gut so, wie du bist.
Es gehen Arme für dich auf.
Solange du dich bewegst,
du dich bewegst.«
Warum sich also nicht mal
durch ein Gute-Laune-Lied daran erinnern lassen,
dass wir alle wunderbar
und staunenswert geschaffen sind
und von Gott behütet werden?
Warum nicht mal
dieses Lied zum Anlass nehmen,
um Psalm 139 wirken zu lassen?
Warum also nicht mal
durch die Wohnung tanzen
und die Zusage Gottes groß werden lassen?
»Ey dein Lächeln steht dir so gut!
Du bist gut so, wie du bist!«
Das passende Lied dazu gibt’s hier.
Und hier den Psalm:
HERR, du hast mich erforscht und kennst mich.
Ob ich sitze oder stehe, du kennst es.
Du durchschaust meine Gedanken von fern.
Ob ich gehe oder ruhe, du hast es gemessen.
Du bist vertraut mit all meinen Wegen.
Ja, noch nicht ist das Wort auf meiner Zunge,
siehe, HERR, da hast du es schon völlig erkannt.
Von hinten und von vorn hast du mich umschlossen,
hast auf mich deine Hand gelegt.
Zu wunderbar ist für mich dieses Wissen,
zu hoch, ich kann es nicht begreifen.
Wohin kann ich gehen vor deinem Geist,
wohin vor deinem Angesicht fliehen?
Wenn ich hinaufstiege zum Himmel – dort bist du;
wenn ich mich lagerte in der Unterwelt – siehe, da bist du.
Nähme ich die Flügel des Morgenrots,
ließe ich mich nieder am Ende des Meeres,
auch dort würde deine Hand mich leiten
und deine Rechte mich ergreifen.
Würde ich sagen: Finsternis soll mich verschlingen
und das Licht um mich soll Nacht sein!
Auch die Finsternis ist nicht finster vor dir,
die Nacht leuchtet wie der Tag,
wie das Licht wird die Finsternis.
Du selbst hast mein Innerstes geschaffen,
hast mich gewoben im Schoß meiner Mutter.
Ich danke dir, dass ich so staunenswert
und wunderbar gestaltet bin.
Ich weiß es genau: Wunderbar sind deine Werke.
Dir waren meine Glieder nicht verborgen,
als ich gemacht wurde im Verborgenen,
gewirkt in den Tiefen der Erde.
Als ich noch gestaltlos war,
sahen mich bereits deine Augen.
In deinem Buch sind sie alle verzeichnet: die Tage,
die schon geformt waren, als noch keiner von ihnen da war.
Wie kostbar sind mir deine Gedanken, Gott!
Wie gewaltig ist ihre Summe!
Wollte ich sie zählen, sie sind zahlreicher als der Sand.
Ich erwache und noch immer bin ich bei dir.
Wolltest du, Gott, doch den Frevler töten!
Ihr blutgierigen Menschen, weicht von mir!
Sie nennen dich in böser Absicht,
deine Feinde missbrauchen deinen Namen.
Sollen mir nicht verhasst sein, HERR, die dich hassen,
soll ich die nicht verabscheuen, die sich gegen dich erheben?
Ganz und gar sind sie mir verhasst,
auch mir wurden sie zu Feinden.
Erforsche mich, Gott, und erkenne mein Herz,
prüfe mich und erkenne meine Gedanken!
Sieh doch, ob ich auf dem Weg der Götzen bin,
leite mich auf dem Weg der Ewigkeit!
Anne Wolters
26. März
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Er ist mein Hirt.
Und mir fehlt nichts.
Er gibt mir Licht und Leben.
Es ist wie am Wasser.
Er stillt meinen Durst.
Er sagt mir, wie’s weitergeht.
Er ist der Gott, auf den ich
hoffte.
Auch dann, wenn ich durch eine Nacht
muss (meine Nacht),
gerade dann hab ich keine Angst.
Vor nichts.
Denn es ist einer bei mir:
Und das bist DU.
Du gehst mir voraus.
Das ist meine Hoffnung.
Du deckst mir den Tisch.
Meine Feinde sehen es
und können nichts machen.
Du machst mich schön.
Es ist ein Fest!
Und so wird es weitergehen,
solange ich am Leben bin
und sein darf,
bei IHM.
Psalm 23
Arnold Stadler
»Die Menschen lügen. Alle.« Und andere Psalmen
Frankfurt 1999
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In der letzten Woche sind zwei sehr gute Freunde von mir zum ersten Mal Eltern geworden. Als ich die Nachricht auf meinem Handy sah, war die Freude riesig – und die Entfernung zwischen mir und meinen Freunden in Brandenburg für einen Moment vergessen. Es wurden freudige Nachrichten und Fotos ausgetauscht, ich schickte ein Willkommenspäckchen an die frischgebackene Familie. Konnte ich auch nicht selbst vor Ort sein, um die neue Erdenbürgerin gebührend zu begrüßen, so war ich doch mit meinen Gedanken und guten Wünschen bei ihr. Kleine Zeichen der Nähe in einer gezwungenermaßen distanzierten Zeit.
In den Tagen nach der Geburt kam mir ein Lied in den Sinn, das ich schon des Öfteren bei Taufen oder in Firmgottesdiensten gesungen hatte. »Gott segne dich« von Martin und Jennifer Pepper. Obwohl ich dieses neugeborene Kind noch nicht kannte, erschienen mir die Segenswünsche so wunderbar passend. Also sang ich diesem unbekannten Kind in den letzten Tagen immer wieder vor mich hin dieses Segenslied:
Ich wünsch dir Gottes Segen,
ich wünsch dir seine Nähe,
seine Kraft.
Ein reich erfülltes Leben,
über dem die Hand des Höchsten wacht.
Liebe und Wärme,
Gelassenheit in allem,
was du tust.
Dass du auch in Stürmen
sicher und im Frieden mit dir ruhst.
Ich wünsch dir diesen Segen.
Ich wünsch dir Gottes Segen,
Geborgenheit in Vater, Sohn und Geist.
Glaube, wie ein Feuer,
das wärmt und nicht in den Augen beißt.
Sehnsucht und Hoffnung,
Menschen, die dich in die Weite führen.
Freunde, die dich tragen,
Gedanken, die die Seele inspirieren.
Ich wünsch dir diesen Segen.
Gott segne dich,
behüte dich,
erfülle dich mit Geist und Licht.
Gott segne dich!
Erhebe dich,
und fürchte nichts,
denn du lebst vor seinem Angesicht.
Gott segne dich.
Ich wünsch dir Gottes Segen.
Entfalte alles, was du in dir spürst.
Die Dinge, die dir liegen.
Auch wenn du mal gewinnst und mal verlierst.
Wag neue Wege,
probier dich einfach immer wieder aus.
Lass dich nicht verbiegen,
Lebe mutig offen geradeaus.
Ich wünsch dir diesen Segen.
Gott segne dich,
behüte dich,
erfülle dich mit Geist und Licht.
Gott segne dich!
Erhebe dich,
und fürchte nichts,
denn du lebst vor seinem Angesicht.
Gott segne dich.
Manchmal ist die Hand vor unseren Augen
gar nicht mehr zu sehen.
Und wir hoffen nur noch,
dieses Dunkel irgendwie zu überstehen.
Doch kein Schatten, den wir spüren,
kann das Licht in uns zerstören.
Gott segne dich,
behüte dich,
erfülle dich mit Geist und Licht.
Gott segne dich!
Erhebe dich,
und fürchte nichts,
denn du lebst vor seinem Angesicht.
Gott segne dich.
Was für schöne Wünsche für ein Neugeborenes. Und je öfter ich dieses Lied in den letzten Tagen vor mich hin sang, desto häufiger dachte ich: Das sind nicht nur schöne Segenswünsche für ein Neugeborenes, das sind auch Segenswünsche, die wir alle gerade gut gebrauchen können.Gottes Segen, seine Nähe und Kraft tun gerade in ungewissen Zeiten besonders gut.
Ich wünsch mir auch für mich und uns in diesen Tagen Gelassenheit und Geborgenheit in Vater, Sohn und Geist. Und ich wünsche uns allen die Gewissheit, dass wir trotz allen durchkreuzten Plänen, trotz abgesagten Gottesdiensten und Gemeindeveranstaltungen von Gott gesegnet und behütet sind. Kommen Sie gut durch diese besondere Zeit!
Hier können Sie sich selbst eine Portion Segenswünsche abholen.
Anne Wolters
19. März
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