Gedanken zu Abschied und Neubeginn
am Kirchort St. Franziskus
Am vergangenen Samstag haben wir in St. Franziskus den vorerst letzten Gottesdienst gefeiert. Eine ganz normale Sonntagsmesse – und doch war am Ende gar nichts normal. Auch die ein oder andere Träne ist geflossen, denn in dieser Feier haben alle, die dort waren, gespürt: Hier geht etwas zu Ende, das über viele Jahre fest zur Dodesheide gehörte.
Wer in diesen Tagen in die Franziskuskirche kommt, wird sofort entdecken: Das große Kreuz, welches zwar nicht von Anfang an, aber doch seit über 30 Jahren hinter dem Altar hing, ist nicht mehr da. Der Ursprung (wie das Architektenehepaar Schwarz ihn wollte) ist wiederhergestellt: eine freie Fläche, die Raum gibt für eigene Gedanken, eigene Bilder – denn Gott (so die tiefe biblische Überzeugung) lässt sich nicht festlegen, schon gar nicht in Bildern. Ein Vortragekreuz, zum Gottesdienst herein- und danach wieder herausgetragen, war ursprünglich der ganze Schmuck.
Wer genau hinschaut, dessen Blick fällt nun allerdings auf eine unebene, fleckige Wand. Ebenso finden sich an weiteren Stellen in der Kirche unterschiedliche, nicht besonders schöne Farbschattierungen. Warum ist das so? Wir sind dabei, herauszufinden, auf welche Weise der Beton am besten gereinigt werden kann – oder ob er neu gestrichen werden muss. Wir tasten uns voran, Schritt für Schritt.
Jeder Veränderungsprozess, auch unserer, hinterlässt seine Spuren. Und das ist auch gut so. Es ist gut, weil viele mitmachen, ihre Gedanken, ihr Wissen, ihr Herz dort hineingeben. Immer wieder höre ich: »Wie gut, dass wir den Bau erhalten können. Dass wir ihn umwandeln zu einer Begräbnisstätte. Und dass er künftig offen sein wird für alle.« Ja, das ist wirklich gut! Und ich bin allen dankbar, die diesen Weg mitgehen, die uns ideell und finanziell und ganz praktisch unterstützen!
Im neuen plan C, der gerade an alle Haushalte unserer Pfarrei verteilt wird und auch hier heruntergeladen werden kann, finden Sie weitere Infos zu dem, was sich in St. Franziskus gerade tut – und wo Sie mitmachen können.
Nachdem der Bischof nun das Dekret zur Profanierung der Franziskuskirche unterzeichnet hat, können wir den Termin für den Abschiedsgottesdienst in St. Franziskus bekannt geben. Er wird sein am Sonntag, 8. Februar um 10 Uhr. Am Tag zuvor, also am Samstag, 7. Februar, laden wir um 15 Uhr zu einem ErzählCafé in die Franziskuskirche ein, in dem es noch mal einen Blick zurück geben kann. Und wir sammeln Ihre Erinnerungen (Gedanken, Bilder, Erlebnisse …) für eine kleine Ausstellung. Alle Infos dazu finden Sie auch im neuen plan C.
Und wenn Sie noch einmal Weihnachten in St. Franziskus feiern möchten: Herzlich willkommen zur Christmette am Heiligen Abend um 18 Uhr.
Alexander Bergel